Hannover. Welchen Beitrag kann die niedersächsische Landwirtschaft für die Welternährung leisten und wie kann sie gleichzeitig effizient und nachhaltig sein? Mit diesen Fragen hat sich der von der CDU-Landtagsfraktion initiierte Runde Tisch „Zukunft der Landwirtschaft: Verantwortung für die Schöpfung“ in seiner heutigen Sitzung beschäftigt....
„Nur weil uns in Deutschland ausreichend Nahrungsmittel in bester Qualität zu erschwinglichen Preisen – produziert unter strengsten Sozial- und Umweltstandards – zur Verfügung stehen, dürfen wir die weltweite Dimension der Thematik nicht aus den Augen verlieren. Wenn wir in Niedersachsen unseren Beitrag zur Sicherung der Welternährung leisten wollen, müssen wir endlich sachlich diskutieren“, forderte der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Frank Oesterhelweg. „Der ewige Kampf konventionell versus öko bringt uns auf Dauer nicht weiter. Wir brauchen auch künftig hohe Erträge ohne dabei unsere Lebensgrundlagen zu gefährden.“ Diese Einschätzung teilt auch Matin Qaim, Professor für Agrarökonomie an der Universität Göttingen: „Wenn wir im Jahr 2050 zehn Milliarden Menschen ernähren wollen, brauchen wir signifikante Ertragssteigerungen – auch in der niedersächsischen Landwirtschaft.“ Um dieses Ziel auf eine möglichst nachhaltige Weise zu erreichen, forderte Qaim Investitionen in Forschung und innovative Projekte. Gleichzeitig müssten aber auch die Verbraucher ihre Verantwortung für einen nachhaltigen Konsum akzeptieren. Dr. Lothar Hövelmann, Geschäftsführer des DLG Fachzentrums Landwirtschaft, betonte, für eine nachhaltige Entwicklung der Landwirtschaft sei es wichtig für die Aspekte Ökonomie, Ökologie und Soziales über aussagefähige Indikatoren zu verfügen. Nachhaltigkeitszertifizierungssysteme könnten ein sinnvolle Alternative zum Greening sein. Die DLG beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema Nachhaltigkeit und gibt einen Nachhaltigkeitsbericht für die Landwirtschaft in Deutschland heraus. „Der aktuelle Bericht für das Jahr 2016 zeigt Licht und Schatten“, so Hövelmann. „Große Erfolge konnten beispielsweise bei der Reduzierung von Pflanzenschutzmittelrückständen erzielt werden – deutlicher Nachbesserungsbedarf besteht zum Beispiel jedoch noch bei den Stickstoffüberschüssen oder der Biodiversität."