Im Goslarer Tagungszentrum „Der Achtermann“ kam eine große Teilnehmerzahl zusammen, um in erster Linie mit dem Ministerpräsidenten a.D. Dr. Bernhard Vogel zu diskutieren. Eingeladen hatte die Konrad-Adenauer-Stiftung zum Thema „Der Markenkern der Union heute“. Initiiert vom CDU-Landesvorsitzenden Frank Oesterhelweg und dem Goslarer Kreisvorsitzenden Rudi Götz bildete dies den Auftakt zu einer jährlichen Veranstaltungsreihe am Tagungsort des ersten Bundesparteitages der CDU Deutschlands.

Der Hauptredner erinnerte an die Werte, die den Geist des ersten Bundesparteitages geprägt hätten. Dazu gehört zuallererst das christliche Menschenbild sowie daneben Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität. Obwohl er in weiten Teilen als pragmatischer Regierungschef galt, prägte gerade Bundeskanzler Konrad Adenauer mit diesem Grundwertekanon die bundesdeutsche Politik der Nachkriegszeit. Auch in der heutigen Zeit mit immer komplexeren und schneller ändernden Sachverhalten hätten diese Werte nichts an ihrer Aktualität eingebüßt. Denn eine Konstante sei, dass überlegtes, sachlich orientiertes Handeln von Politikern mit gesundem Menschenverstand stets gefragt sei. Vogel wünschte sich allerdings, dass heutige Politiker ihre Entscheidungsgründe stärker erläutern. „Prinzipielle Zustimmung zum Regierungshandeln ist heute keine Selbstverständlichkeit. Traditionelle Milieus nehmen ab. Vertrauen bei den Wählern müssen die Regierenden immer wieder neu erwerben,“ sagte der ehemalige Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und Thüringen.
Gleich zu Beginn der Veranstaltung überraschte der neue Goslarer Oberbürgermeister, Dr. Oliver Junk, mit Zitaten aus dem Protokoll des ersten CDU-Parteitages aus dem Stadtarchiv. Als bayerisches Unionsmitglied appellierte er an eine grundwertebezogene Politik, die Markenkern von CDU und CSU stets seien.
Gemeinsam mit Frank Oesterhelweg und Rudi Götz freute sich der Landesbeauftrage für die KAS in Niedersachsen, Dr. Jörg Jäger, über die rege Beteiligung in einer Diskussionsrunde mit Bernhard Vogel. Die Nachfragen zur Stabilität der Europäischen Gemeinschaftswährung, zur Umstrukturierung der Bundeswehr ohne Wehrpflicht sowie zur Kinderbetreuung beantwortete der KAS-Ehrenvorsitzende wie gewohnt leidenschaftlich.